Am 11.02.2022 bekamen die Schüler der Klasse 9b eine ganz besondere Vertretungsstunde Ethik geboten. Statt wie geplant die dritte Unterrichtsstunde für Recherchen am Computer zu nutzen, bat ein besonderer Gast um Gehör.

Die Rechner waren gerade hochgefahren und das Thema “Organspende und Jugend“ in die Suchleiste eingegeben, als Frau Grundmann die Schüler über unseren Gast informierte. Ein Tischlergeselle, der sich gerade auf seiner Walz befand, war vor der Schule aufgetaucht und bat darum etwas erzählen zu dürfen.

Das Ziel seines Besuchs war vor allem die Abschlussklassen zu informieren und ihnen das Handwerk nahe zu bringen. Zu Beginn musste aber erst einmal geklärt werden, was die Walz eigentlich ist und was das für den Gesellen bedeutet.

Die Walz, auch Wanderjahre genannt, ist der Zeitraum nach dem Abschluss der Gesellenprüfung, in der die Handwerkergesellen neue Orte kennenlernen, Arbeitspraktiken erlernen und Lebenserfahrung sammeln sollen. Im Mittelalter war sie die Voraussetzung um zur Meisterprüfung zugelassen zu werden.

Im Allgemeinen muss der Geselle seine Kluft tragen, unser Gast trug außerdem einen Rucksack, in dem sich alles Wichtige befand, um weit weg von seiner Heimat leben zu können. Eine weitere  Regel für die Walz ist nämlich außerhalb von einem 50 km Radius zu wandern. Der Tischlergeselle erzählte viel über seine Reise und sein Handwerk, auch für Fragen war er sehr offen.

Für die Neuner war es auf jeden Fall eine sehr interessante Vertretungsstunde und etwas Besonderes, das nicht jedem geboten wird.

Svenja Hofmann

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